Sonntag, 14. April 2024

Wie kann man nachhaltig und naturnah Aufforsten?

2021 startete Pfanzelt mit der Forstraupe Moritz das anlegen einer Projektfläche auf dem KWF Tagungsgelände 2024. Das Ergebnis kann im Juni besichtigt werden.



In Deutschland haben die aufzuforstenden Flächen in den letzten Jahren stark zugenommen. Sei es durch Trockenheit, den Borkenkäfer, Sturm oder Waldbränden. Die Forstwirtschaft steht nun vor dem Problem der Wiederbewaldung und Aufforstung.

Pfanzelt möchte zeigen wie man den Wald ohne Großtechnik naturnah aufforsten kann. Dazu wurde bereits 2021 eine Projektfläche angelegt. Die Fläche ist 1,5 Hektar groß und liegt direkt auf dem Messegelände der KWF Tagung 2024. So können sich die Besucher der Messe 2,5 Jahre nach Projektbeginn ein Bild von der Aufforstung machen.

Das Projekt wird auch von der KWF und den Bundesforsten unterstützt.

1. Flächenvorbereitung

Ein Großteil der 1,5 Hektar großen Fläche fiel einem Sturm und dem Borkenkäfer zum Opfer. Der Altbestand sowie die bereits bestehende Naturverjüngung sollen erhalten bleiben. Damit die Aufforstung an das Geländer und die Natur angepasst erfolgen kann, setzt Pfanzelt auf eine Kombinationen aus Pflanzquadraten und Pflanz- und Sästreifen. Bereits bei Projektbeginn wird darauf geachtet, dass in den nächsten Jahre die Pflege maschinell mit der Forstraupe Moritz erfolgen kann.
Im Dezember 2021 wurde die Fläche mit zwei Forstraupen, die jeweils mit der Forstfräse MAX ausgestattet waren für die Pflanzung und Saat vorbereitet.



Ebenfalls wurde bereits begonnen ein Zaun um die Fläche zu errichten. Auch hier war die ferngesteuerte Raupe Moritz ein großer Helfer.



2. Säen und Pflanzen

Im April 2022 war es dann endlich soweit. Der Moritz ausgestattet mit der Pflanzmaschinen Plantomat, ebenfalls von Pfanzelt, konnte mit dem pflanzen von eichen und Douglasien beginnen. So wurden mit der Raupe 2.300 Containerpflanzen gesetzt. Zum Vergleich wurden auch Pflanzquadrate von Hand gepflanzt, um am Ende einen Vergleich zu haben. Der Pflanzvorgang erfolgt komplett automatisch. Die Raupe sowie die Anbaugeräte werden über die serienmäßige Funksteuerung bedient.


Um auch die Unterscheide zwischen Saat und Pflanzung zu zeigen. Wurde mit der Sä-Streifenfräse rund 600 m² Douglasien gesät. Ebenfalls ein Anbaugerät für den Geräteträge Moritz aus dem Hause Pfanzelt.



3. Pflege

Um die Pflege zu erleichtern wurde bereits beim Pflanzen darauf geachtet einen Abstand von ca. 2 m zwischen den Reihen anzulegen. So ist die Pflege für die ferngesteuerte Raupe ein Kinderspiel. Die Forstfräse MAX mit ihrer Arbeitsbreite von 1,2 m kann so optimal den Bewuchs zwischen den Reihen entfernen. Einzelne Pflanzen müssen bei diesem Verfahren nicht extra freigestellt werden. Die erste Pflege fand im Juli 2022 statt.



Im Juli 2023 führten Hans-Jörg Damm und Peter Voderholzer die zweite Kulturpflege durch. Wiederum mit der Frostraupe Moritz und der Forstfräse MAX. Die Pflege dauerte ca. 6 Stunden. Der Moritz war teils stark gefordert, da die Begleitvegetation nach den niederschlagsreichen Monaten sehr üppig ausfiel.


4. Erste Ergebnisse

Bereits im Sommer 2022 konnte man die ersten Ergebnisse der Saat und Pflanzung sehen. Trotz der schwierigen Witterungsbedingungen waren die Ausfälle gering. Im Frühjahr 2023 wurde eine weitere Kontrolle durchgeführt. Die Ausfälle der Pflanzung durch Trockenheit sind nun gut sichtbar. Hauptsächlich traf dies die gepflanzten Eichen. Die Douglasie wurde in Bereichen gepflanzt, die teilweise Schatten hatten. Hier gab es kaum Ausfälle.
Die knapp 600 vertrockneten Pflanzen der Traubeneiche wurden Ende März 2023 nochmals nachgepflanzt.




Noch sind es 3 Monate bis zur KWF Tagung in Schwarzenborn. Momentan sieht die Kultur sehr gut aus. 2023 waren die Ausfälle durch Trockenheit sehr gering.

Sehen auch Sie sich die Projektfläche von 19. - 22. Juni in Schwarzenborn während der KWF Tagung an. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.


Weiter Informationen sowie Ergebnisse zum Projekt "Naturnah Aufforsten" finden Sie hier.