Freitag, 25. April 2025

Effiziente Aufforstung im Sauerland: Zwei Forstraupen mit Containerpflanzmaschinen im Einsatz

Mit Herz und Hightech für den Wald der Zukunft: In Meschede im Sauerland leistet Pfanzelt einen wichtigen Beitrag zur Wiederbelebung einer Kalamitätsfläche. Innerhalb weniger Tage werden dort rund 5.500 junge Bäume teilautomatisiert in die Erde gebracht. Auf einer fünf Hektar großen Versuchsfläche arbeiten zwei Forstraupen Moritz Hand in Hand mit modernster Pflanztechnik – für stabile Wälder von morgen.



Im November 2024 wurde auf der fünf Hektar großen Hangfläche mit vereinten Kräften von Mensch und Maschine aufgeforstet. Zwei Moritzraupen ausgestattet mit der Containerpflanzmaschine Plantomat und Plantomat Flex – meisterten selbst das anspruchsvolle Gelände mit Präzision und Effizienz.

Üppiger Ginster und dichte Sträucher wucherten nach der Holzernte des Kalamitätsholzes bereits bis zu 2,5 Meter hoch über die Fläche. Um Platz zu schaffen, wurde die Vegetation sorgfältig gemulcht. Damit die jungen Pflanzen festen Halt im Mineralboden finden, kam beim Einsatz des Plantomat ein innovativer Prototyp eines Frontpfluges an der Forstraupe Moritz zum Einsatz. Dieser schob die Mulchschicht gezielt beiseite und ermöglichte es der Pflanzmaschine, die Setzlinge direkt im nährstoffreichen Boden zu verankern – ganz ohne Fräsrad. Trotz dieser neuen Methode konnte die gleiche Effizienz wie mit dem Plantomat Flex erreicht werden.

Beim Plantomat Flex greifen Technik und Geländeerfahrung perfekt ineinander: Durch die clevere Kombination aus Fräse im Frontanbau und Pflanzmaschine im Heck ist die Forstraupe Moritz ideal ausbalanciert – ein entscheidender Vorteil auf den steilen Hängen des Sauerlands. Während vorn der Boden aufbereitet wird, setzt die Maschine hinten direkt die jungen Pflanzen. So können unter guten Bedingungen bis zu 120 Bäume pro Stunde ihren Platz im neuen Wald finden – effizient, schonend und zukunftsweisend.

Mit der Forstraupe Moritz beginnt eine neue Ära im Waldumbau: Als einziges System seiner Art begleitet er den gesamten Prozess – von der Bodenvorbereitung über Pflanzung und Saat bis hin zur Pflege junger Bestände. Moritz steht für Qualität, Effizienz und Bodenschonung – und zeigt, dass moderner Forstmaschinenbau im Einklang mit der Natur möglich ist.

Montag, 14. April 2025

Raupe für die Landschaftspflege - Ferngesteuerter Geräteträger Moritz

Im Jahr 2016 präsentierte Pfanzelt erstmals den Moritz FR50, der ursprünglich als reine Fällhilfe für den Forstbereich entwickelt wurde. Doch schon bald wurde deutlich, welches Potenzial in der Maschine steckt. Mit der zweiten Generation, zahlreichen technischen Neuerungen und einer Vielzahl an Anbaugeräten entwickelte sich die ferngesteuerte Forstraupe zu einem vielseitigen und intelligenten Helfer – auch in der Landschaftspflege.

Seit 2020 sind die neuen Modelle mit 50 PS beziehungsweise – im Fall des FR75 – mit 75 PS erhältlich. Besonders hervorzuheben ist die benutzerfreundliche Funksteuerung, über die sowohl die Raupe als auch die Anbaugeräte vollständig bedient werden können. Dabei steuert eine Hand stets den Fahrantrieb, während die andere das jeweilige Anbaugerät kontrolliert.


Für forstwirtschaftliche Anwendungen stellt Pfanzelt spezialisierte Anbaugeräte zum Rücken von Holz, zur Wiederbewaldung sowie zur Kulturpflege bereit. Im Bereich der Landschaftspflege stehen zudem leistungsfähige Anbaugeräte wie die Forstfräse MAX, der Forstmulcher MAX und die Pfanzelt Stockfräse zur Verfügung – alle speziell auf die Einsatzparameter des Moritz-Geräteträgers abgestimmt. Über die integrierte Dreipunkt-Hydraulik ist auch die Anbindung von Geräten anderer Hersteller möglich. Der Antrieb der Arbeitsgeräte erfolgt wahlweise über die mechanische Zapfwelle oder die leistungsstarke Hydraulik.

Der Moritz überzeugt als multifunktionaler Geräteträger in unterschiedlichsten Einsatzbereichen – etwa im Winterdienst mit einer angebauten Schneefräse, wie beim Skirennen in Schladming (Video öffnen), oder im Sommerbetrieb mit einer Trailfräse beim Bau von Bikeparks (Video öffnen). Für die ökologische Flächenpflege im Sommer können Mulcher (Video öffnen) oder Messerbalken (Video öffnen) eingesetzt werden, die eine insektenfreundliche Bearbeitung mit geringer Bodenbelastung durch leichte Gerätetechnik ermöglichen.

Für den Einsatz in steilem Gelände steht neben einer optionalen Hilfsseilwinde auch eine automatisch gesteuerte Traktionsseilwinde zur Verfügung. Diese ermöglicht – ähnlich dem Prinzip bei Pistenraupen – eine 360°-Umlenkung rund um den Moritz, wodurch auch Querfahrten am Hang realisiert werden können. Die Seiltrommel bietet eine Kapazität von bis zu 1.000 Metern, was einen flexiblen und sicheren Einsatz in anspruchsvollen Topographien gewährleistet.



 

Donnerstag, 10. April 2025

Mein Wohnzimmer

Thomas Kopp stammt von einem landwirtschaftlichen Betrieb aus Rinchnach im Bayerischen Wald. Viele Jahre hat er nebenberuflich forstliche Dienstleistungen erbracht, bis er 2022 ganz auf die Forstwirtschaft setzte. In selben Jahr hat er auch einen PM-Trac bestellt, mit dem er seit April 2024 zu seiner vollsten Zufriedenheit arbeitet.


Die meisten Menschen sind mit ihrem Beruf gut ausgelastet. Thomas Kopp war es viele Jahre offenbar nicht. Der gelernter Anlagentechniker, der bei einem Heizungsbauer arbeitete, half in der Freizeit selbstverständlich auf dem landwirtschaftlichen Hof seiner Eltern, und die Ferien gingen schon mal für das Heu oder Silage machen drauf. Und dann kamen er und sein Spezl Martin Löffelmann vor einigen Jahren noch auf die Idee, dass sie doch eigentlich auch Holz hauen könnten. Gesagt, getan. Sie nahmen kleinere Holzernteaufträge in der Region an, fällten die Bäume mit der Motorsäge und fuhren es mit einem Fendt Favorit und einem kleinen Kranrückeanhänger ab. Beide Maschinen stammten vom heimischen Hof in Rinchnach. Mit der Zeit nahm die Zahl die Aufträge zu. Sie legten auch Forstkulturen an und übernahmen Spezialfällungen. Als sich sein Freund aus dem gemeinsamen Unternehmen verabschiedete, machte Thomas allein weiter. „Ich probier das jetzt aus“, sagte er sich und nahm etwas Geld für einen gebrauchten Valtra-Schlepper mit Forstseilwinde in die Hand. Um schlagkräftig auftreten zu können, schloss sich nun mit den selbstständigen Holzhauern Florian Weinmann und Michael Huber zusammen. Sie schneiden das Holz und er rückt es.

Die ganze Zeit über geschah das auf nebenberuflicher Basis. Irgendwann aber musste sich Thomas Kopp entscheiden. Das tat er auch und zwar 2022, als er den Forstbetrieb Kopp gründete, um sich fortan ganz auf die Forstarbeit zu konzentrieren. Damals stellte sich zugleich die Frage, wie er sich technisch aufstellen sollte, denn die Reparaturen bei seinen Valtra gingen langsam ins Geld. Darum schaute er sich 2022 auf der Interforst schon einmal bei den Herstellern von Forsttraktoren um. Eine kurze Zeit spielte er gar mit dem Gedanken, sich einen Rückezug zuzulegen. Allerdings verwarf er diese Idee rasch, denn diese Spezialmaschine war ihm nicht flexibel genug einsetzbar. Seine Aufträge umfassen oft nur zwischen 40 und 400 Fm, die kleinen Waldflächen liegen außerdem weit auseinander. Was er brauchte, das war eine Maschine, mit der er Lang- und Kurzholz rücken und möglichst rasch von Baustelle zu Baustelle umsetzen konnte.


Nach einem Besuch der Firma Pfanzelt Maschinenbau im Allgäu war die Sache dann entschieden. Es sollte ein PM-Trac werden. Damals hatte Pfanzelt gerade die ihr unter anderem den Motor-Lieferanten gewechselt. Statt des bisherigen Deutz-Motors baute Pfanzelt einen Motor von Agco Power ein. Das gefiel Thomas, „weil, mit einem Deutz-Motor hätte ich die Maschine nicht genommen.“ Möglicherweise haben es ihm aber auch die Kabine und das kantigere Design der Motorhaube angetan. Der Pm-Trac 3820 ist die erste echte Forstmaschine von Thomas Kopp. Sie hat einen 205-PS-Motor und damit die schwächste der drei möglichen Motorisierungsgrade. Er braucht aber nicht mehr, weil er keine leistungsintensiven Anbaugeräte einsetzt. Die Forstausrüstung besteht aus dem Rückekran Pfanzelt 7192 mit 106 kNm Bruttohubmoment, 72 kNm Schwenkmoment und 9,20 m Reichweite. Stämme, die er damit nicht erreicht, liefert er mit einer 2 × 8-t-Rückeseilwinde vor, die er mit einem Stahlseil und mit einem Dyneema-Seil ausgestattet hat. Letzteres erleichtert ihm die Arbeit, wenn er es hangaufwärts ausziehen muss. Zur Forstausrüstung kommt nicht zuletzt eine Bergewinde im Frontanbau. Die hat er sich schon immer gewünscht, damit er sich im Fall eines Falles selbst aus einer misslichen Situation befreien kann und niemanden zur Hilfe rufen muss.


In seinem Bordeaux-Rot ist der Forstschlepper ein echter Hingucker. Wer sich auskennt weiß, dass diese Farbe für die Marke Schlang & Reichart steht, die Pfanzelt vor zwölf Jahren übernommen hat. Thomas Kopp war das S&R-Logo auf seiner Maschine wichtig, weil er bei seinem regionalen Servicepartner bleiben wollte. Als wir ihn in einem Gemeindewald besuchen, haben seine Kollegen das Holz schon gefällt. Thomas ist allein unterwegs und fährt die Stammholzabschnitte aus dem Wald, um sie an einem Feldweg zu poltern. Für solche Sortimente hat er zeitgleich mit dem PM-Trac den 14-t-Rückeanhänger BMF 14 T Pro gekauft. Von April 2024 bis März 2025 hat er mit seinem PM-Trac in 1 200 Arbeitsstunden fast 6 000 Fm Holz gerückt. Im Sommer hat er im nah gelegenen Nationalpark Bayerischer Wald Käferholz aufgearbeitet, zu seinen regelmäßigen Auftraggebern zählen aber auch der Großprivatwald oder die Waldbauernvereinigung Regen. Zwei Wochen vor unserem Besuch hat er im verschneiten Bayerwald noch starkes Langholz gerückt.


Wer ihm bei der Arbeit zuschaut, sieht gleich, wie wohl er sich in der großen, mittig auf der Maschine sitzenden Kabine fühlt. Das muss auch so sein, denn er verbringt soviel Zeit in ihr, dass er sie als gerne als „mein Wohnzimmer“ bezeichnet. Die Kabine seines Valtras gefiel im grundsätzlich schon auch, sie war allerdings enger, und die Kabine des PM-Tracs insgesamt eine ganz andere Geschichte. Fest macht er das an mehreren Eigenschaften. Als erstes nennt er die großartige Rundumsicht, auch auf die Räder hat er eine gute Sicht. Dazu kommt der elektrisch drehbare Komfortsitz, der alle Bedienelemente mitführt: die Fußpedale ebenso wie die Joysticks und die Maschinensteuerung an der Armlehne. Nicht zuletzt liebt er das feinfühlige Rangieren mit dem leistungsverzweigten Getriebe VariaDrive. Die Maschine fährt damit rein hydrostatisch an. Erst wenn sie Fahrt aufgenommen hat, wird die Motorkraft zunehmend mechanisch übertragen. Mit reduzierter Motordrehzahl erreicht der PM-Trac damit auf der Straße eine Fahrgeschwindigkeit von 50 km/h.


2016 vorgestellt hat, ist ein gutes Beispiel dafür, wie tiefgreifend der Maschinenbau in den eigenen Händen liegt. Als der Allgäuer Hersteller den PM-Trac 2004 auf dem Zentral-Landwirtschaftsfest in München erstmals gezeigt hat, bezog er das Chassis und das auch damals schon leistungsverzweigte Getriebe noch von Steyr in Österreich. Ab der Generation Pm-Trac 36 hat sich Pfanzelt aber auf eigene Entwicklungen gestützt, um die Maschine besser auf die Arbeit im Forst abzustimmen. Dazu zählen neben dem Getriebe vor allem der Maschinenrahmen, aber auch die Vorder- und Hinterachse. Anders als landwirtschaftliche Schlepper mit ihrer Blockbauweise, kann dieser Rahmen die Kräfte, die bei der Kran- und Seilwindenarbeit auftreten, viel besser verkraften. Der Rahmen besitzt sogar gleich die Aufnahme für den achsnahen Kranaufbau, benötigt also keine zusätzlichen Konstruktionen wie zum Beispiel den bekannten Jake-Rahmen.


Wer schon mal die Vorführarena der Firma Pfanzelt auf Messen oder anderswo besuch hat, durfte schon erleben, wie man den Kran und die Seilwinde in etwa 20 Minuten abbauen kann. Dann ist der PM-Trac mit anderen Anbaugeräten für Arbeiten in der Landwirtschaft, im Landschaftsbau oder in Kommunen einsetzbar. Auch Thomas Kopp schätzt diese Flexibilität. Vorläufig wird er sie aber nicht nutzen. „Der PM-Trac ist für den Wald gekommen“, sagt er. Er hat darum auch auf den Nebenabtrieb verzichtet, den Pfanzelt für sein variaDrive-Getriebe anbietet. Zum Beispiel für den Betrieb eines Harvesteraggregats. Zwar hat er zunächst mit dem Gedanken gespielt, auch ein Harvesteraggregat der Marke Woody zu kaufen. Letztendlich entschied er sich aber dagegen, weil ihm der An- und Abbau zu zeitaufwenig erschien und er nicht wusste, ob der Kran die Arbeit mit einem solchen Aggregat auf Dauer mitmachen würde. Stattdessen legte er sich Anfang 2025 gleich einen ausgewachsenen Harvester zu: einen John Deere 1170E mit 12 000 Stunden auf der Uhr. Er ist zwar noch nie Harvester gefahren, aber er gibt sich und seinem Vater ein Jahr Zeit, sich in die hochmechanisierte Holzernte einzuarbeiten.


Der junge Mann meint es also ernst mit der Forstarbeit. Zu tun gibt für ihn und seine Maschinen in seiner Region genug. Wer ihm auf seinem facebook-Profil folgt, kann sich denken, wie ihm das unter anderem gelingt. „Ihr dürft Euch gerne bei uns melden!“, schreibt er dort immer, wenn er auswärts tätig ist und noch Folgeaufträge sucht.



Oliver Gabriel

Donnerstag, 3. April 2025

Von Beginn an für den Forst

 2004 auf dem ZLF in München wurde der erste Pm Trac präsentiert und setzte neue Maßstäbe im Segment der Systemschlepper. Im Jahr 2023 stellte das Unternehmen erstmals live die neue Generation 38 mit einer Leistung von bis zu 292 PS vor. Im Gegensatz zu vielen anderen Forstmaschinen basiert der Pm Trac jedoch nicht auf dem Fahrgestell eines landwirtschaftlichen Schleppers. Vielmehr wurde er von Grund auf speziell für den Forsteinsatz konzipiert. Das Chassis ist eine Eigenentwicklung von Pfanzelt, was den Pm Trac vermutlich zum einzigen echten Forstschlepper auf dem Markt macht.


Ein zentrales Element des Maschinenkonzepts ist die großzügige Komfortkabine in XXL-Ausführung, die mittig positioniert ist und dem Fahrer eine hervorragende Rundumsicht bietet. Diese Bauweise schafft oberhalb der Hinterachse einen zentral gelegenen Aufbauraum, der flexibel für verschiedene Anwendungen genutzt werden kann. 


Besonders im professionellen Forsteinsatz kommt der Pm Trac voll zur Geltung: Der Heckaufbau eignet sich ideal für den Einsatz von Seilwinden und Forstkränen. Ein Alleinstellungsmerkmal ist die in den Fahrzeugrahmen integrierte Vorderachsverblockung, die dem Pm Trac eine außergewöhnliche Stabilität bei Kranarbeiten verleiht. Dank der Pfanzelt-System-Aufnahme lassen sich unterschiedliche Krantypen und Seilwinden innerhalb von nur 20 Minuten austauschen.


Der Pm Trac überzeugt nicht nur beim Holzrücken, sondern auch im Einsatz mit Forstmulchern oder Energieholzfällgreifern. Eine leistungsstarke Zusatzhydraulik, die direkt über den Nebenabtrieb des Getriebes angetrieben wird, erlaubt den Betrieb eines Mulchkopfes am Forstkran. Auch der Betrieb mit einem Häcksler zählt zum vielseitigen Einsatzspektrum des Pm Trac. Ein besonderer Vorteil: Die Heckzapfwelle bleibt selbst bei montiertem Kran und Seilwinde jederzeit frei zugänglich.


Ein besonderes Highlight stellt das von Pfanzelt entwickelte variaDRIVE-Getriebe dar. Es erlaubt einen sanften und zügigen Fahrtrichtungswechsel bis zu einer Geschwindigkeit von 7 km/h – ganz ohne Kupplungsschaltung. Gleichzeitig bietet es hohen Fahrkomfort auf der Straße mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h.


Die Besonderheit des Pm Trac stand auch im Mittelpunkt der forstARENA Liveshow am 28. Februar 2025. Anwender, die zuvor mit landwirtschaftlichen Schleppern arbeiteten und auf den Pm Trac umgestiegen sind, teilten dort ihre Praxiserfahrungen. Ergänzt wurde das Programm durch eindrucksvolle Einsatzreportagen, die die Leistungsstärke des Pm Trac beim Holzrücken eindrucksvoll unter Beweis stellten.


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Montag, 31. März 2025

Vielfältig: Forstraupe im Einsatz



Wenn im Wald der Ruf „ Baum fällt“ erschallt, zeigt die Fällraupe Moritz ihr Können. In den vergangenen Jahren hat sie sich zu einem vielseitigen Allrounder im Forstbetrieb gemausert.

Für unseren Praxisreport besuchten wir die Firma Bredenstein in Wellingholzhausen, um zwei der Pfanzelt-Forstraupen im Einsatz zu begleiten. Besonders die kalte Jahreszeit ist ideal für Waldarbeiten. So treffen wir die beiden Mitarbeiter Manuel Stolle und Fabian Oberniehaus sowie den Betriebsleiter Christian Bredenstein, die mit den zwei Raupen in einem Buchenbestand am Fuße des Wiehengebirges Stämme rücken und Kronenholz aufarbeiten.


Im Jahr 2019 wurde der erste Moritz FR 50 angeschafft, zunächst als Unterstützung beim Fällen von Bäumen bzw. zur Ergänzung des PM Tracs. Dazu Chef Christian Bredenstein: „Wir suchten eine flexible Hilfe im Forst, damit wir schneller und situationsangepasst arbeiten konnten.“

Als besonders nützlich erweist sich die Raupe, wenn das Team als sogenannte Rotte arbeitet: Während zwei Teammitglieder die Bäume fällen, rückt eine dritte Person mit dem Traktor nach. So können die Fäller bereits mit dem Moritz vorausgehen und weiter arbeiten, ohne auf den Traktor warten zu müssen.

Das schätzt besonders Mitarbeiter Manuel Stolle: „Ich kann mit dem PM trac in Ruhe den Auftrag zu Ende rücken, während die beiden Kollegen bereits zum nächsten Kunden weiterfahren können.“

Es zeigte sich jedoch schnell, dass der Moritz viel mehr kann, als Fällen und Rücken. Ausgestattet mit dem Dreipunkt-Anbauraum der Kat. I und einer 540er Zapfwelle bietet er enorme Flexibilität und erreicht dank seiner kompakten Größe und dem Raupenfahrwerk auch schwer zugängliche Stellen. Anfänglich als Wintermaschine gedacht, leistet die Forstraupe nun ganzjährig rund 350 bis 400 Betriebsstunden.

„Entgegen unserer ursprünglichen Kalkulationen kommt die Raupe nämlich nicht nur im Forst zum Einsatz, sondern sie unterstützt auch unsere Garten- und Landschaftsbau-Kollegen im Betrieb - diesen Einsatzzweck hatten wir vorher gar nicht auf dem Schirm “, freut sich Christian Bredenstein über die gelungene Investition.


2020 hat Pfanzelt die Produktion des kleinen Fr 50, aufgrund der Abgasnorm eingestellt. Ihm folgen die beiden Modelle Fr 70 und Fr 75. Seit Sommer vergangenen Jahres gehört ein Moritz Fr 75 zum umfangreichen Maschinenpark bei Bredenstein. „Mit der Zeit kam dann doch der Wunsch nach mehr Leistung auf, vor allem was den Einsatz mit dem Häcksler betrifft. Da braucht es schon ein paar mehr PS“, so Fahrer Fabian Oberniehaus.

Das Konzept der Raupe ist gleich geblieben, aber unter dem Blechkleid hat sich eine Menge getan: Die FR 75 wird nun von einem Deutz Vierzylinder-Dieselmotor mit Turbolader und 75 PS angetrieben. Außerdem arbeitet die Maschine nicht mehr nur mit einer Hydraulikpumpe, sondern mit einer getrennten Fahr-, Bord-, und Leistungshydraulik.

Auch die Zugkraft der Forstseilwinde wurde nochmals erhöht auf starke 7,2 t. „Das merkt man im Einsatz sofort, die neue Raupe zieht mehr weg als die alte“, so Stolle. Ebenso haben die Laufwerke eine Überarbeitung erfahren. Während die Ketten früher mechanisch gespannt wurden, erfolgt das bei der neuen Generation über die Leiträder hydraulisch. So gehört das frühere gelegentliche Abspringen der Ketten der Vergangenheit an.

„Besonders in Gebieten mit empfindlichen Böden oder Wäldern ohne nennenswerte Rückegassen setzen wir den Moritz gerne in Verbindung mit einem Rückepferd ein“, wie Christian Bredenstein bemerkt. Diese Kombination erweist sich als äußerst vorteilhaft in der ökologischen Waldwirtschaft, da beide zusammen effizient und bodenschonend arbeiten. Somit können auch schwierige Flächen nachhaltig bearbeitet werden.

„Inzwischen sind wir sogar so weit, dass manche Kunden explizit auf den Raupeneinsatz bestehen, weil ihnen der Waldboden so wichtig ist“, berichtet Christian Bredenstein. Zudem macht ihre leise Arbeitsweise sie für kritische Blicke der Bevölkerung nahezu unauffällig.

Typisch für Waldlandschaften sind Steigungen und Hänge, und auch da zeigt der Moritz seine enorme Steigfähigkeit. Mit dem hydraulisch um 40 cm verstellbaren Fahrwerk und der Bodenfreiheit von 32 cm kommt der Moritz überall hin. Die Steuerung von Fahrzeug und Seilwinde erfolgt komplett per Funk. Dank Zapfwelle, Dreipunktaufhängung der Kat. I und sechs Steuergeräten ist er optimal für Geräte wie Mulcher, Mäher, Häcksler und Wurzelfräse geeignet. Die Reichweite beträgt dabei weit über 200 m, viel mehr als in der Praxis wirklich erforderlich: „Meist steht man doch mehr oder weniger direkt daneben“, so Manuel Stolle. Mit einer Geschwindigkeit von etwa 6 km/h und der Fähigkeit, sich auf der Stelle zu drehen, bietet der Moritz maximale Flexibilität im Einsatz. „Die Arbeit macht richtig Spaß mit dem kleinen Flitzer“, schwärmt Fahrer Fabian.

Fazit

Insgesamt vereinen die Pfanzelt Forstraupen beeindruckende Technik mit praktischer Vielseitigkeit, was sie zu einem treuer Begleiter für jede forstwirtschaftliche Herausforderung macht. Und auch im Gartenbau macht sich der kleine Flitzer oft nützlich, gerade wenn die Zufahrt der Gärten klein ist. Die Investition in die beiden Forstraupen von Pfanzelt hat sich für die Bredenstein GmbH als äußerst lohnend erwiesen. Die Maschinen erweitern die Einsatzmöglichkeiten im Forstbetrieb erheblich und tragen entscheidend zur Erhöhung der Arbeitssicherheit bei der Fällung von Starkholz bei. Zudem zeichnen sich die Maschinen durch eine hohe Robustheit aus.


Maria Henkemeier
Link zur Website: https://www.topagrar.com/

Montag, 8. Juli 2024

Forstraupen

 Forstraupen sind spezialisierte Fahrzeuge, die in der Forstwirtschaft eine wichtige Rolle spielen. Sie sind besonders für den Einsatz in schwer zugänglichen Waldgebieten konzipiert und bieten einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Forstschleppern. In diesem Bericht werden die allgemeinen Vorzüge und Nachteile von Forstraupen beschrieben, bevor spezifisch auf die Forstraupe Moritz von Pfanzelt  eingegangen wird.

Zu den Hauptvorteilen von Forstraupen gehören ihre Wendigkeit, der geringe Bodendruck, die Funksteuerung und ihre Vielseitigkeit. Dank ihrer kompakten Abmessungen und des speziellen Lenkungsprinzips können Forstraupen an Ort und Stelle wenden, was in engen Waldgebieten besonders vorteilhaft ist. Der geringe Bodendruck, der durch die Raupenfahrwerke erreicht wird, schont den Waldboden und minimiert die Bodenverdichtung. Die Funksteuerung ermöglicht eine präzise und flexible Bedienung, ohne dass ein Führerstand erforderlich ist, was das Gewicht der Maschine reduziert und die Durchgängigkeit im Wald verbessert. Darüber hinaus sind Forstraupen für verschiedene Aufgaben geeignet, einschließlich Walderneuerung, Holzernte und speziellen Forstarbeiten. Sie können auch Arbeitspferde ergänzen und Lücken in der Schleppertechnik schließen.


Trotz ihrer vielen Vorteile haben Forstraupen auch einige Nachteile. Sie sind in der Regel langsamer als Forstschlepper, was die Effizienz bei der Holzernte beeinträchtigen kann. Die Bedienung einer Forstraupe erfordert spezielle Schulungen und Erfahrung, während Forstschlepper einfacher zu bedienen sind. Zudem sind Forstraupen oft teurer in der Anschaffung und Wartung als Forstschlepper, was für kleinere Betriebe eine finanzielle Belastung darstellen kann. In einigen Situationen, wie bei der Holzrückung auf langen Strecken, sind Forstschlepper effizienter.

Die Forstraupe Moritz von Pfanzelt hebt sich durch ihre besondere Ausstattung und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von anderen Forstraupen ab. Der Moritz ist kompakt und wendig, was ihn ideal für den Einsatz in engen Waldgebieten macht. Sein leichtes Gewicht minimiert den Bodendruck und schont den Waldboden. Zudem kann der Moritz nicht nur als Forstraupe, sondern auch als Mäh- und Mulchraupe verwendet werden. Pfanzelt bietet spezielle Anbaugeräte wie die Sä-Streifenfräse, das Sä-Pflug-Modul und die Pflanzmaschine Plantomat, die auf die Bedürfnisse der Forstwirtschaft zugeschnitten sind. Besonders erwähnenswert ist die Pflanzmaschine Plantomat, die bis zu 100 Pflanzen pro Stunde mit Containerpflanzen schafft.


Der Moritz ist eine leistungsstarke und energieeffiziente Forstraupe, die mit einem 4-Zylinder Motor ausgestattet ist und in zwei Varianten verfügbar ist. Die Modelle Moritz Fr70 und Fr75, die im Frühjahr 2020 vorgestellt wurden, bieten einige innovative Funktionen. Die Forstraupe verfügt über ein variables Fahrwerk, das sich hydraulisch verbreitern lässt, um den Einsatz in unterschiedlichen Geländebedingungen zu erleichtern. Eine große Bodenfreiheit und ein optimierter Steigfähigkeitswinkel sorgen für ausgezeichnete Geländegängigkeit.

Der Moritz hat ein separates Hydrauliksystem für Fahr-, Bord- und Leistungshydraulik, was eine hohe Effizienz ermöglicht. Alle Funktionen der Forstraupe, einschließlich der Steuerung von Anbaugeräten, können über eine professionelle Funksteuerung bedient werden. Die Forstraupe kann mit einer professionellen Forstseilwinde ausgestattet werden, die eine Zugkraft von bis zu 7,2 Tonnen hat. 

Zusätzlich sind die Modelle mit zwei Dreipunktanbauräumen der Kategorie 1 ausgestattet, die den Einsatz vielfältiger Anbaugeräte ermöglichen. Die Arbeitshydraulik bietet bis zu sechs doppeltwirkende Funktionen, die ebenfalls über Funk gesteuert werden können. Pfanzelt plant darüber hinaus, die Forstraupe mit einer Satellitensteuerung auszustatten, um die Präzision und Effizienz weiter zu erhöhen.


Fazit

Forstraupen bieten viele Vorteile, die sie zu einem wertvollen Werkzeug in der Forstwirtschaft machen, insbesondere in schwer zugänglichen und empfindlichen Waldgebieten. Der Moritz von Pfanzelt zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit, innovative Technik und umweltschonende Eigenschaften aus, was ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für verschiedenste forstwirtschaftliche Aufgaben macht. Die Investition in eine Forstraupe wie den Moritz kann sich langfristig durch gesteigerte Effizienz und Bodenschonung auszahlen.

Mehr über die Frostraupe Moritz erfahren

Autor: Erik Bastian

Sonntag, 14. April 2024

Wie kann man nachhaltig und naturnah Aufforsten?

2021 startete Pfanzelt mit der Forstraupe Moritz das anlegen einer Projektfläche auf dem KWF Tagungsgelände 2024. Das Ergebnis kann im Juni besichtigt werden.



In Deutschland haben die aufzuforstenden Flächen in den letzten Jahren stark zugenommen. Sei es durch Trockenheit, den Borkenkäfer, Sturm oder Waldbränden. Die Forstwirtschaft steht nun vor dem Problem der Wiederbewaldung und Aufforstung.

Pfanzelt möchte zeigen wie man den Wald ohne Großtechnik naturnah aufforsten kann. Dazu wurde bereits 2021 eine Projektfläche angelegt. Die Fläche ist 1,5 Hektar groß und liegt direkt auf dem Messegelände der KWF Tagung 2024. So können sich die Besucher der Messe 2,5 Jahre nach Projektbeginn ein Bild von der Aufforstung machen.

Das Projekt wird auch von der KWF und den Bundesforsten unterstützt.

1. Flächenvorbereitung

Ein Großteil der 1,5 Hektar großen Fläche fiel einem Sturm und dem Borkenkäfer zum Opfer. Der Altbestand sowie die bereits bestehende Naturverjüngung sollen erhalten bleiben. Damit die Aufforstung an das Geländer und die Natur angepasst erfolgen kann, setzt Pfanzelt auf eine Kombinationen aus Pflanzquadraten und Pflanz- und Sästreifen. Bereits bei Projektbeginn wird darauf geachtet, dass in den nächsten Jahre die Pflege maschinell mit der Forstraupe Moritz erfolgen kann.
Im Dezember 2021 wurde die Fläche mit zwei Forstraupen, die jeweils mit der Forstfräse MAX ausgestattet waren für die Pflanzung und Saat vorbereitet.



Ebenfalls wurde bereits begonnen ein Zaun um die Fläche zu errichten. Auch hier war die ferngesteuerte Raupe Moritz ein großer Helfer.



2. Säen und Pflanzen

Im April 2022 war es dann endlich soweit. Der Moritz ausgestattet mit der Pflanzmaschinen Plantomat, ebenfalls von Pfanzelt, konnte mit dem pflanzen von eichen und Douglasien beginnen. So wurden mit der Raupe 2.300 Containerpflanzen gesetzt. Zum Vergleich wurden auch Pflanzquadrate von Hand gepflanzt, um am Ende einen Vergleich zu haben. Der Pflanzvorgang erfolgt komplett automatisch. Die Raupe sowie die Anbaugeräte werden über die serienmäßige Funksteuerung bedient.


Um auch die Unterscheide zwischen Saat und Pflanzung zu zeigen. Wurde mit der Sä-Streifenfräse rund 600 m² Douglasien gesät. Ebenfalls ein Anbaugerät für den Geräteträge Moritz aus dem Hause Pfanzelt.



3. Pflege

Um die Pflege zu erleichtern wurde bereits beim Pflanzen darauf geachtet einen Abstand von ca. 2 m zwischen den Reihen anzulegen. So ist die Pflege für die ferngesteuerte Raupe ein Kinderspiel. Die Forstfräse MAX mit ihrer Arbeitsbreite von 1,2 m kann so optimal den Bewuchs zwischen den Reihen entfernen. Einzelne Pflanzen müssen bei diesem Verfahren nicht extra freigestellt werden. Die erste Pflege fand im Juli 2022 statt.



Im Juli 2023 führten Hans-Jörg Damm und Peter Voderholzer die zweite Kulturpflege durch. Wiederum mit der Frostraupe Moritz und der Forstfräse MAX. Die Pflege dauerte ca. 6 Stunden. Der Moritz war teils stark gefordert, da die Begleitvegetation nach den niederschlagsreichen Monaten sehr üppig ausfiel.


4. Erste Ergebnisse

Bereits im Sommer 2022 konnte man die ersten Ergebnisse der Saat und Pflanzung sehen. Trotz der schwierigen Witterungsbedingungen waren die Ausfälle gering. Im Frühjahr 2023 wurde eine weitere Kontrolle durchgeführt. Die Ausfälle der Pflanzung durch Trockenheit sind nun gut sichtbar. Hauptsächlich traf dies die gepflanzten Eichen. Die Douglasie wurde in Bereichen gepflanzt, die teilweise Schatten hatten. Hier gab es kaum Ausfälle.
Die knapp 600 vertrockneten Pflanzen der Traubeneiche wurden Ende März 2023 nochmals nachgepflanzt.




Noch sind es 3 Monate bis zur KWF Tagung in Schwarzenborn. Momentan sieht die Kultur sehr gut aus. 2023 waren die Ausfälle durch Trockenheit sehr gering.

Sehen auch Sie sich die Projektfläche von 19. - 22. Juni in Schwarzenborn während der KWF Tagung an. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.


Weiter Informationen sowie Ergebnisse zum Projekt "Naturnah Aufforsten" finden Sie hier.